Pressemitteilung
08.08.2023 | Christoph Strässer
Vor 9 Jahren, am 03. August 2014, begann der Terror des IS gegen die Jeziden in der Sindjar-Region des Nordirak. Tausende Angehörige der jezidischen Gemeinschaft wurden verschleppt, gefoltert und ermordet. Am 19.01.2023 hat der Deutsche Bundestag diese Verbrechen an den Jesiden als Völkermord anerkannt. Endlich! Aber dabei darf es nicht bleiben. Leid und Elend der Menschen werden – so wichtig sie sind – nicht durch politische Beschlüsse gelindert, es bedarf dringend konkreter Handlungen. Die „Aktion Hoffnungsschimmer“ ist seit 2015 in der Region mit konkreten Aktivitäten dabei, Not und Elend zu mindern. Dabei geht es, wie gerade in den letzten Monaten nach den verheerenden Auswirkungen des Erdbebens in der Region, um Nothilfe, die das Überleben sichert. Die Bereitschaft vieler Menschen zu spenden und die Vernetzung mit Hilfsorganisationen in der Region machen das möglich. Es geht aber z.B. auch um die Unterstützung kranker und verletzter Kinder, die vor Ort nicht ausreichend medizinisch versorgt werden können und deren Überstellung nach Deutschland immer wieder vor großen bürokratischen Hürden steht. Deshalb ist der 9. Jahrestag des Beginns des Genozids auch Anlass, sich für die berechtigten Interessen derjenigen einzusetzen, denen die Flucht vor den Mordschergen des IS nach Deutschland gelungen ist und die nicht in ihre Heimat zurückkehren können, so der Vorsitzende der „Aktion Hoffnungsschimmer“, der frühere Bürgermeister der Gemeinde Senden, Alfred Holz. „Wir brauchen jetzt ein bundesweites Aufnahmeprogramm für Angehörige der jezidischen Gemeinschaft sowie eine Bleibeperspektive für die Überlebenden des Völkermords.“